M.Ruhs - Predigt - 19.7.2015
Liebe Schwestern und Brüder, unsere Wallfahrtskirche hat das Patrozinium „Maria Königin des Erzgebirges“. Ähnliches begegnet uns in vielen europäischen Ländern.
Maria oder Heilige werden als eigentliche Herrscher tituliert um klar zu machen, dass die Macht der weltlichen Herrscher nicht unbegrenzt ist. Ein besonders schönes Ritual gab hier in Böhmen. Dort wurden und werden die Krone und Reichskleinodien im Veitsdom bei der Statue des heiligen Wenzel verwahrt. Die Könige empfingen die Krone symbolisch vom Heiligen Wenzel und es wurde deutlich dass sie ihre Macht nur geliehen hatten. Maria ist Königin nicht weil sie so machtvoll, oder so groß und bedeutend ist. Sondern sie empfing ihre Würde als ein Privileg von Christus. Weil Maria auf Gottes Wort gehört hat, weil sie Gott die Treue gehalten hat, weil sie die demütige niedrige Magd war, wurde sie mit dem beschenkt was Christus durch seine Auferstehung erworben hat. Auch wir sind zu der Herrlichkeit berufen, die Maria schon erlangt hat. Wenn wir Maria als unsere Königin verehren, dann müssen wir wie sie uns auf Christus ausrichten. Wir alle wissen, dass auf beiden Seiten des Erzgebirges es um unseren katholischen Glauben nicht gut bestellt ist. Es gilt aber auch dass, was Papst Benedikt XVI. sagte: „Wer glaubt ist nie allein“. Unser Glauben überwindet die Grenzen. So können wir darum bitten, wie es in einem alten Marienlied heißt:“ Das wir zu deinen Füßen als Brüder uns begrüßen.“